Die Ortsgemeinde Schönenberg-Kübelberg unterhält insgesamt 5 Friedhöfe:
Bereits 2018 gab es Überlegungen, eine reine Baumbestattung auf dem Friedhof in Schönenberg zu prüfen. Der Ortsgemeinderat hat diese Überlegung weiterentwickelt um nicht nur „Baum-“, sondern auch „alternative Bestattungsmöglichkeiten, wie Baum- und Wiesenbestattungen anbieten zu können und dies auf allen Friedhöfen der Ortsgemeinde".
Da auch die Nachfrage nach pflegeleichten Grabvarianten stetig gestiegen ist, gründete die Ortsgemeinde eine Projektgruppe, bestehend aus den Ratsmitgliedern Sonja Kizler, Martin Mohrbach, Karin Jonderko, den Beigeordneten, Ortsbürgermeister Thomas Wolf sowie dem ortsansässigen Künstler und pensionierten Waldorflehrer Manfred Kafiz. Die Projektgruppe befasste sich intensiv mit dem Thema der sich stetig wandelnden Bestattungskultur und reagierte auf die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger.
Die Arbeit der Projektgruppe ist nunmehr mit dem Ergebnis abgeschlossen, dass den Bürgerinnen und Bürger neue Bestattungsalternativen in Form der Baumbestattung und Wiesenbestattung zur Verfügung stehen.
Auf den Friedhöfen der Ortsteile Schönenberg, Kübelberg, Sand und Schmittweiler wurden Baumfelder und Wiesenfelder als teilanonyme Grabfelder angelegt und mit jeweils einem Gemeinschaftsgrabstein in Form von Stelen versehen. Die Baumbestattung unter einem Gemeinschaftsbaum ist eine naturnahe Beisetzungsform, bei der der Kreislauf der Natur am Symbol eines Baumes wiedergegeben wird. Das ermöglicht ein würdevolles Ruhen im ständigen Wandel der Natur.
Mit diesem Angebot kommt die Ortsgemeinde Schönenberg-Kübelberg einem vielfach geäußerten Wunsch von Bürgerinnen und Bürgern nach. Die Pflege dieser als teilanonyme angelegte Grabfelder für Baum- und Wiesenurnenbestattungen übernimmt die Gemeinde, sodass die Hinterbliebenen hier keine Verpflichtungen haben.
Für die neue Bestattungsform der Baumbestattung wurden Winterlinden auf allen Friedhöfen gepflanzt. Diese sehr robuste, selten von Krankheiten befallene Baumart kann bis zu 40 Metern hoch und 1000 Jahre alt werden. Insgesamt wurde die Idee aufgegriffen Orte der Ruhe, Würde und Natürlichkeit zu schaffen.
Bei den Wiesenfeldern bildet jeweils eine Stele bzw. Stelenformation den Mittelpunkt dieser neuen Bestattungsform. Im Sinne des natürlichen Kreislaufs müssen die Urnen übrigens aus einem biologisch abbaubaren Material bestehen. Bei der Wahl des Grabs besteht die Wahlmöglichkeit zwischen Urnenwahlgrab also Mehrfachbelegung und Urnenreihengrab. Bei diesen Wiesen- und Baumurnengrabstätten stellt die Ortsgemeinde einen Gemeinschaftsgrabstein zur Verfügung. Hierauf wird nach der Bestattung der/des Verstorbenen eine Namensplakette auf Wunsch der Angehörigen, durch den Friedhofsträger, angebracht.
Für die Herstellung der Gemeinschaftsgrabsteine in Form von Stelen hatte die Ortsgemeinde das Glück auf das Talent des 83-jährigen Grafiker, Bildhauer und Malermeisters Manfred Kafiz zurückgreifen zu können. Kafiz der sein Können als ortsansässiger, freischaffender Künstler bereits in vielen Ausstellungen unter Beweis gestellt hat blickt auf eine 33jährige Berufslaufbahn als Kunstlehrer an der Waldorfschule in Bexbach zurück. Einen besonderen Wert legt er auf Nachhaltigkeit. So kommt der Rohstoff für die auf den Friedhöfen aufgestellten Stelen aus der Region. Kafiz begleitete das Projekt von der Idee bis zur Fertigung der Modelle und der Objekte. Der Tausendsassa tüftelt schon an seinem nächsten Projekt - er plant im Frühjahr die Pflanzung einer Blumenwiese für Bienen im Zugangsbereich der Stelen. „Diese sollen als Lichtblick dienen und das Leben und den Tod im Gleichklang symbolisieren“ – so Kafiz.