ERÖFFNUNG

Die Eröffnung des Schönenberger Bierkellers findet am Samstag, 27.04.2024 ab 11 Uhr statt. 


Nach einundeinhalbjähriger Renovierungsphase eröffnet der Bierkeller in Schönenberg am Samstag, 27. April ab 11 Uhr wieder seine Türen für interessierte Besucher. Der Bierkeller wurde mit Mitteln aus „Leader-Programm“ der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Westrich-Glantal mit 116.300 € gefördert: er ist nun durch das neu errichtete Eingangsgebäude mit WC barrierefrei mit einem Treppenlift zugänglich, die Technik und die Hinweistafeln wurden ebenfalls erneuert. 


Die Eröffnung beginnt um 11.00 Uhr mit einem ökumenischen Gottesdienst und der Segnung des Bierkellers. Danach kann nach kurzer Sicherheitseinweisung der Bierkeller mit Leihhelmen auf eigene Faust erkundet werden. Für die kleinen Besucher gibt es eine Schatzsuche im Bierkeller. Am Bierstand können verschiedene Biere, unter anderem auch das „Schönenberger Kellerbier“ probiert werden. Passend dazu können sich die Besucher auch zum Brauhandwerk und der Herstellung vom Bier informieren. Die Pfarrkapelle Kübelberg sorgt für die musikalische Unterhaltung.


Nach der Eröffnung wird der Bierkeller jeden ersten Sonntag im Monat zwischen 14 und 17 Uhr geöffnet sein. Für Gruppen bis 20 Personen werden auch außerhalb der Öffnungszeiten Wanderungen mit einem Besuch im Bierkeller und Bierverkostungen angeboten. 

 

Exkurs Geschichte Bierkeller: 
Der Bierkeller wurde ursprünglich 1843 für die Schönenberger Brauereien (Niergarth, Dexheimer, Schirber), sowie ein weiterer 1862 für die Brauerei Damm angelegt. Denn vor der Entwicklung des verbesserten Kältetechnikverfahrens durch Carl von Linde in den 1870er Jahren war man für die untergärige Brauart (z.B. Pils, Export) auf natürliche niedrige Temperaturen angewiesen. Im Winter wurde untergärig, im Sommer obergärig gebraut. Eine Ideallösung für die Lagerung des obergärigen Biers bot sich durch den Bau von Stollen in Berg- und Böschungshängen an. Vor allem der in den Sandstein gehauenen Bierkeller zeichneten sich durch eine gleichmäßige niedrige Temperatur von etwa 8 Grad zu allen Jahreszeiten aus. Das für die Kühlung benötigte Eis wurde vom nahgelegenen Heidenweiher in den Bierkeller transportiert. 
Es ist überliefert, dass das in den Bierkellern gelagerte Bier bis zum Bartholomäusmarkt im August (Schönenberger Kerwe) noch frisch war und währenddessen verzapft wurde. 

Kontakt: Ortsgemeinde Schönenberg-Kübelberg, kulturhaus@schoenenberg-kuebelberg.de 
Adresse Bierkeller: Bruchstraße 57 B, 66901 Schönenberg-Kübelberg
 

 

 

Von Bierbrauern und den Bierkellern in Schönenberg

Infolge der französischen Revolution wurde auch die Gewerbefreiheit in der Pfalz eingeführt; Zünfte wurden aufgelöst. So auch im früheren Gericht Kübelberg, das im Jahre 1798 aufgehoben und zunächst durch den Municipalrat bzw. ab 1800 durch die Mairie (Bürgermeisterei) Schönenberg ersetzt wurde. Die Pfälzer, von hause aus Wein- und insbesondere Branntweintrinker in jenen Jahren, lernten durch die Zugehörigkeit zu Bayern auch die Vorzüge des Bieres kennen. In jeder größeren und kleineren Landgemeinde wurden Brauereien eröffnet, so auch in Schönenberg. Erste Wirte sind bereits im 16. und 17. Jahrhundert überliefert (so beispielsweise die Wirtsfamilie Mieser in Kübelberg).

Im Jahr 2008 hatte sich die Gemeinde Schönenberg-Kübelberg entschlossen die Bierkeller im Rahmen des Begehbaren Geschichtsbuches wieder für die Allgemeinheit zugänglich zu machen. Der Zugang zu einer weiteren Eiskammer konnte im Mai 2009 ausfindig gemacht werden.

Die Kellerräume wurden daraufhin komplett freigelegt, zugänglich gemacht sowie auf vertraglicher Basis für einen gewissen Zeitraum der Zugang auf privaten Flächen gesichert. Auf rd. 270 m ist die gesamte unterirdische Anlage momentan wieder begehbar, nachdem diese vom Geologischen Landesamt Bad Kreuznach auf ihre Tragfähigkeit hin untersucht wurde.

Von Seiten der Gemeinde in Zusammenarbeit mit dem Kulturhistorischen Verein „Gericht Kübelberg“ e. V. wird im Rahmen des „Begehbaren Geschichtsbuches“ die Besichtigung der Anlage durch einen sachkundigen Führer angeboten. Ansprechende, beleuchtete Schautafeln und diverse Accessoires informieren über diese zumindest in unserer Region einzigartige Anlage. Interessenten können das Schönenberger Kellerbier und schmucke Weizenbiergläser mit den Abbildungen der einheimischen Brauer erwerben.

Wegen des etwas schwierigen Einstieges wird die Gemeinde in den nächsten Jahren einen weiteren Zugang am westlichen Rand herstellen. Der hierfür notwendige Grunderwerb ist bereits getätigt.

Auszug aus der Broschüre "Bierkeller"
zum herunterladen (PDF-Datei ca. 6,6 MB)